Heute besuchten wir im östlichen Teil Balis, um einen faszinierenden Tempel namens Pura Luhur zu besuchen. Der Tag begann früh, und wir betraten den Tempel, dieses Mal mit einem lila Sarong. Der Tempel selbst mag nicht der außergewöhnlichste gewesen sein, den wir auch unserer bisherigen Reise gesehen hatten, aber der Blick über die Steilküste war atemberaubend.

Die Affen hier zeigten sich besonders frech. Um uns vor feindlichen Angriffen aus der Tierwelt zu schützen, gab uns einer der Tempelhelfer einen Stock in die Hand, da die kleinen Räuber sich dann nicht so nah an uns heran trauen würden. Unsere Verteidigungswaffe diente aber nur zur optischen Abschreckung und blieb natürlich ungenutzt. Etwas weiter entdeckten wir Käfige mit Rehen namens Muntjak, die kleine Geweihe und Vampirzähne hatten – eine skurrile Mischung aus niedlich und gruselig. Diese wurden hier als eine Art Haustiere gehalten.
Beim Fotografieren der schroffen Felsformationen bemerkte Ilka einen unangenehmen Geruch, und es stellte sich heraus, dass sie sich an einem Geländer abstützte, das offensichtlich von einem frechen Affen als Toilette verwendet wurde. Das werfen mit Kot soll ja angeblich in der Affensprache auch eine Art sein, wie diese um ein Weibchen buhlen. Man kann sich denken, dass ich Ilka an diesem Fakt umgehend mitteilte, nach dem ich Ihr Feuchttücher, welche ich glücklicherweise im Rucksack hatte, reichte.
Ein weiteres kurioses Ereignis war der Diebstahl eines Flip-Flops einer Asiatin durch einen Affen. Dieser gab den Flip-Flop jedoch zurück, als ihm einer der Helfer eine Tomate zum Tausch anbot. Dieses tierische Verhandlungsgeschick war schon faszinierend. Ein solcher Tauschhandel schien der kleine haarige Geselle wohl nicht zum ersten Mal gemacht zu haben.
Nachdem wir den Tempel erkundet hatten, machten wir uns mit unseren Rollern auf den Weg zu einem kleinen Café. Ich genoss einen Schokomokka und einen mit Käse überbackenen Bacon und Ei Bagel. Ilka wagte sich an einen Crepe mit Vanille Dip – eine etwas seltsame, aber nicht unangenehme Kombination.

Unsere Reise führte uns weiter zum südlichsten Punkt Balis, einem windigen Ort mit vielen Menschen. Ein Teil des südlichen Landzipfels war bereits vom Meer abgetragen. Die brechenden Wellen an dieser Stelle der Insel waren gewaltig und der Wind pfiff uns um die Ohren. Bei einem Klo, das wir dringend brauchten, weil der Schoko-Mokka auf die Blase drückte, mussten wir nicht nur die Schuhe ausziehen, sondern auch unsere Füße waschen. Als man das Klo betrat, stande aber bereits der gesamte Boden unter Wasser, weshalb ich mich dazu entschied, auch beim verlassen des Stillen Örtchen meine Füße noch einmal gründlich zu waschen.
Unsere Checkliste für die Sehenswürdigkeiten war nun so ziemlich abgehakt, so dass wir uns entschieden nach ein paar Geschäfte mit Klamotten zu suchen. Nach ein paar erfolglosen Anproben kehrten wir dann aber doch zu unserem Hotel zurück. Auf dem Rückweg überraschte uns eine Straße voller Affen, darunter sogar Babys und der Alpha-Boss. Diese lebten hier wild und machten nur sehr gemächlich Anstalten sich von der Fahrbahn zu bewegen.
Zurück in unserer Unterkunft, machten wir uns nur kurz frisch und wollten uns zu Abschluss des letzten Abends noch eine Massage gönnen. Diesmal entschied ich mich zur Abwechslung für eine 1,5 stündige 4-Händige Ganzkörpermassage. Ausgeführt wurde sie von zwei kleinen, stämmigen asiatischen Damen, dessen Berührungen sich anfühlten wie große Holzfällerhände. Die Massage war angenehm, nur am Kopf etwas grob, da es sich ein bisschen wie Haareziehen anfühlten.
Abends bestellten wir noch im Restaurant 5 Brothers gut gewürztes Essen, aber leider war es nicht so scharf wie erhofft und nicht ganz das authentische Nasi Goreng-Erlebnis. Nach einer letzten Nacht voller Gespräche und dem Packen unserer Koffer fielen wir müde, aber zufrieden, ins Bett.