Tag 13 – 21.06.2022

Heute startete der Tag früh, als wir uns aus unserer Unterkunft verabschiedeten und unser freundlicher Gastgeber namens Ketut uns zum Hafen fuhr. Nachdem unsere Rucksäcke aufgeladen waren, verabschiedeten wir uns, stiegen über den wackeligen, schwimmenden Steg auf das Boot und begannen die Fahrt, die sich erneut als holprig herausstellte. Ähnlich wie beim vorherigen Tauchgang schlugen wir mehrmals unsanft mit dem Boot auf dem Wasser landen.

In Sanur, ein Küstenort an der Südostküste Balis, erreichten wir unerwartet nicht den gewohnten Steg, sondern landeten rückwärts an einer steinigen Küste. Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen hatten, wateten wir durch kniehohes Wasser, um festen Boden zu erreichen. Nachdem wir die Steine erklommen hatten, arrangierten wir den Transport mit einem örtlichen Fahrer, handelten geschickt über die Kosten (und stellten fest, dass wir gerade um 30 Cent gefeilscht hatten) und ließen uns zu unserer Villa mit zwei Schlafzimmern und zwei Badezimmern bringen. Das Grundstück war gepflegt und hatte einen kleinen Pool, eine Küche und einen gemütlichen äußeren Sitzbereich mit Miniteich daneben.

Nachdem wir unsere Rucksäcke umgepackt hatten, begaben wir uns mit einem anderen Fahrer auf den Weg zum Pura Tanah Lot, einem faszinierenden Tempel, der direkt auf einem Felsen im Meer thront und normalerweise nur bei Niedrigwasser zugänglich ist. Leider stand das Meer heute hoch, sodass wir den Tempel nicht erreichen konnten, aber dennoch genossen wir die beeindruckende Aussicht und die besondere Atmosphäre des Ortes. Offenbar war hier auch ein Fest der Gläubigen im Gange. Über Lautsprecher hörte man Gesänge, es wurden Früchte als eine Art Opfergabe aufgebaut und viele Statuen wurden geschmückt. Auch die Menschen trugen zeremonielle Kleider und saßen in kleineren Gruppen auf dem Rasen.

Luwak-Kaffee | Pura Tanah Lot

Etwas weiter entlang der Tempelanlage sahen wir einen Stand der Luwak-Kaffee ausschenkte. Luwak-Kaffee ist eine seltene und teure Kaffeesorte, die aus den verdauten Kaffeebohnen von Schleichkatzen hergestellt wird. Diese Bohnen werden gesammelt, gereinigt und geröstet, wodurch ein einzigartiger und delikater Kaffee entsteht, der für seine außergewöhnlichen Aromen und den reichen Geschmack bekannt ist. Diesen konnte man hier kalt und warm bekommen. Also probierten wir die kalte Variante für umgerechnet 3 Euro pro Gläschen. Geschmacklich war es ein guter Kaffee, aber wahrscheinlich sind meinte Geschmacksnerven nicht fein genug, um das tatsächliche so besondere Aroma aus den Bohnen herauszuschmecken. Die besagten Schleichkatzen waren ebenfalls da und dösten auf den Tischen unter dem Pavillon und man konnte diese auch streicheln wenn man möchte.

Bevor wir den Tempelplatz wieder verließen, besorgte ich noch ein paar kleine Mitbringsel in form von kleinen Vogelartigen Spielzeugfliegern für meine Nichten und Neffen und ließen uns dann anschließend mit dem nächsten Fahrer zum Monument von Bali bringen.

Hier fand gerade eine Polizei-Zeremonie stattfand, vermutlich anlässlich eines Polizei-Jubiläums. Aber so richtig haben uns die Einheimischen uns das nicht erklären können. Im Monument selbst betrachteten wir faszinierende Dioramen, welche die Geschichte von Indonesien und Bali illustrierten, einschließlich der niederländische Kolonialherrschaft und die japanischer Besatzung um 1942 bis 1945.

Als wir unseren Geschichtswissensdurst im Monument gestillt hatten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Night Market, wo wir uns durch die verschiedenen Stände probierten. Leider war das Essen etwas enttäuschend, und auch der Markt selbst war weniger beeindruckend als erwartet. Später kamen wir da mit einem älteren Kanadier ins Gespräch und unterhielten uns bei Essen ein wenig mit ihm, bevor wir uns weiter auf die Suche nach weiteren kulinarischen Abenteuern machten.

Ein paar Stände weiter bestellten wir eine Brühe mit Nudeln und Hähnchenfleischbällchen, jedoch entdeckte ich plötzlich beim Kauen einen harten Gegenstand. Bei genauerer Untersuchung fischte ich ein sandiges, schwarzes Stück heraus, das offensichtlich in der Brühe verborgen gewesen war. Unbeirrt probierte ich weiter und stieß auf einen weiteren harten Gegenstand, dieses Mal einen Splitter vom Hühnerknochen. Nicht sicher ob das so soll.. Hinter uns hörten wir dann noch ständig zwei Mädchen kichern. Etwas später erfuhren wir über das Internet, dass ich wohl die Gabel in der falschen Hand gehalten habe. Die linke Hand gilt hierzulande als „schmutzig“. Diese jemanden zum Gruße zureichen, damit auf etwas zeigen oder damit zu essen ist hier ein Tabu gilt, da diese Hand dafür genutzt wird, sich den Hintern abzuputzen.

Zum Abschluss gönnten wir uns einen Nutella-Maiskuchen, der im Grunde genommen wie Nutella auf gebuttertem Toast schmeckte. Als wir satt waren, kehrten wir zu unserer Unterkunft zurück, wo ich bei meinem Besuch in der Keramikabteilung von zwei Kakerlaken begrüßt und beobachtet wurde. Ein weniger appetitliches Willkommen, das ist sicher. Bevor wir uns dann ins Bett begaben, buchten wir unsere nächste und letzte Unterkunft für die nächsten zwei Tage im Süden Balis, bevor es dann für uns wieder Richtung Heimat gehen wird.