Tag 6 – 14.06.2022

Der heutige morgen begann mit leckeren Pfannkuchen und Früchten, dazu gab es Kaffee. Dabei suchten wir uns direkt die nächste Unterkunft über das Handy. Der Plan war es an die Nord-Ostküste nach Amed zu fahren. Da soll es gute Möglichkeiten zum Schnorcheln geben und außerdem wollen wir von da aus mit dem Boot zur Insel Gili Trawangan weiterreisen.

Mit unserer Mitfahrgelegenheit fuhren wir nun 2 Stunden und verließen nun Touristischen gebiete und sahen mehr Landschaft, die Hohen Berge, ruhende Vulkane und viele große und kleine Hütten inmitten von Reisfeldern. Zusätzlich fuhren wir auch durch einen Kunsthandwerk-Markt und konnten aus dem Auto heraus die kunstvoll geschnitzten Holzskulpturen oder aus Stein gehauene Tempelgötzen bestaunen.

Angekommen in unserer Unterkunft bezogen wir unser Zimmer welche wirklich toll aussahen. Zur Begrüßung gab es einen Melonen-Smoothie aufs Haus. Ein großes Himmelbett mit einer Terassentür von der man direkt Richtung Meer blicken konnte. Das Badezimmer war zwar wie immer etwas ranzig, aber das war schon ok. Ilka hatte sogar noch einen Kühlschrank im Zimmer, in dem wir unsere Getränke packen konnten.

Nachdem wir unsere Klamotten abgelegt hatten, gingen wir an dem steinigen Strand entlang welcher voll von Korallenstück und Muscheln war. Allerdings Touristen konnte man nirgends sehen. Nur verlassene und wie ausgestorbene Anlagen mit Fischerboten vor den Türen, leere Gaststätten, Terrassen und Unterkünfte. Das Gebiet war bekannt und beliebt bei Schnorchlern, Tauchern und Surfern, aber die Corona-Zeit hatte auch hier vieles zum Erliegen gebracht. Das bestätigten uns auch Einheimische und die Besitzer unserer Unterkunft, als wir mit ihnen in Gespräch kamen.

Als wir dann ein Restaurant suchten und die Straße entlangliefen, war das Bild ähnlich. Lehre Hotels und Unterkünfte, verwitterte Restaurants und geschlossene Läden. Hier und da offene Verkaufsstände an dem wir uns Wasser kauften. Die Hitze war heute wieder besonders stark. Am Straßenrand, wir waren schon wieder auf dem Rückweg Richtung Unterkunft, standen Frauen mit 5 bis 6 kleinen Thunfischen, welche Sie oder Ihre Männer aus dem Meer gezogen hatten, um diese an vorbeifahrende zu verbeilaufende zu verkaufen.

Irgendwann kamen wir an ein kleines Restaurant aus weiß gestrichenem Bambus. Hier konnten wir Kinder und auch ein Frau hinter dem Tresen erkennen, weshalb wir uns entschieden hier Mittag zu essen. Bei näherem nachragen, teilte uns die Besitzerin mit, was auf der Karte alles nicht möglich sei und was in der Küche auf Lager war. Wir entschieden uns dann für die BBQ-Calamari. Wir bekamen jeder 8 Stück auf Holzspießen gegrillt und mit Soße bestrichen. Dazu gab es Reis und Sprossengemüse. Das Essen war ok, aber ich merke immer wieder, Tintenfisch ist einfach nicht meins. Das an den Tierchen auch noch der winzige Schnabel dran war, den man rauspulen musste, machte es auch nicht besser. Dafür war der frische Papayasaft sehr lecker.

Nach dem wir uns gestärkt hatten, gingen wir den restlichen Weg zurück zu unserer Unterkunft, packten unser Schwimmklamotten und Schnorchelausrüstung ein und mieteten uns einen Roller. Die bedenken, welche wir in Ubud auf Grund der vielen Touristen hatten, war hier ziemlich ausgeräumt und zur Not, packten wir die Empfohlene Menge Schmiergeld in unseren Pass, den wir dann bei einer entsprechenden Kontrolle hätten vorzeigen können. Im Reiseführer, auf verschiedenen Internetseiten und auch von Einheimischen haben wir gehört, dass die Polizei sich hier gern bestechen lässt und vorzugsweise Touristen anhält, während die Einheimischen ohne Helm und oder zur viert auf einem Roller einfach vorbeigelassen werden. Ein übliches Bestechungsgeld bewegt sich zwischen 50.000 und 100.000 IDR was umgerechnet ca. 3 – 6,50 € sind. Die Polizisten in Indonesien werden sehr schlecht bezahlt, weshalb viele sich dadurch Ihr Gehalt aufbessern. Auch wurde uns zugetragen, dass selbst wenn alles OK ist, also Helm, Führerschein, Moppet, alles passt, suchen die Polizisten gern fadenscheinige Gründe, um ein solches Bestechungsgeld zu erhalten.

Da es in der Unterkunft aktuell nur einen Roller gab und es erst morgen ein weiterer zur Verfügung steht, mieteten wir erstmal nur diesen einen für 3€ pro Tag und fuhren ein Stück um zu einem Strand zu gelangen, der aus groben schwarzen Steinchen bestand. Hier konnte ich nun auch zum ersten Mal meine GoPro unter Wasser ausprobieren und schauen was wir so vor die Linse bekommen.

Neben vielen bunten Fischen und Korallen, war das Meer allerdings auch sehr vermüllt. Plastikabfälle und rostige Metallteile fanden sich ebenfalls überall auf dem Meeresboden. Wenn man das flache Korallenriff überwand, konnte man sogar einen alten Tempelschrein Unterwasser finden. Selbst Moränen, einen blauen Seestern und einen Feuerfisch haben wir entdeckt. Also Ilka hat die Moräne gesehen und diese für eine Schlange gehalten und mir das auch so mitgeteilt, weshalb ich erstmal panikartig die Stelle zum Schwimmen wechselte. Also bei Schlangen bin ich raus.

Als wir dann langsam Hunger bekamen und es auch langsam etwas dämmerte, beschlossen wir alles einzupacken und uns ein kleines Restaurant zu suchen. Am besten wieder etwas mit Fisch, wenn wir schon an der Küste waren. Wir mussten ein ganzes Stück fahren, um etwas zu finden, was uns zusagte bzw. was auch offen hatte. Hier gab als Fisch Mahi-Mahi und Frühlingsrollen, welche man wohl unbedingt in Indonesien probieren sollte. Mahi-Mahi heißt auf Deutsch Goldmakrele, was recht unspektakulär klingt, aber eigentlich ein leckerer und recht hübscher, exotischer Fisch ist. Die Frühlingsrolle war ebenfalls sehr lecker und etwas ganz anderes, als man in der Heimat so kennt.

Auf dem Rückweg hielten wir noch an einem kleinen Mini-Markt bei welchem wir uns ein günstiges, kleines Küchenmesser kauften, da wir uns an den Ständen eine große Papaya und andere Früchte kaufen und probieren wollten.

In der Nähe unserer Bleibe hatte noch ein kleines Lokal offen, wo auch andere Leute zu sehen waren. Also liefen wir zu Fuß dahin, nach dem wir den Roller zurückgebracht hatten. Hier bestellten wir uns noch jeder ein Bier und spielten etwas Karten. Als dann die Bedienung anfing nach und nach das Licht überall zu löschen, tranken wir aus und machten uns wieder zurück zu unseren Zimmern beschlossen einmal alle unsere Klamotten zu waschen. Also per Hand im Waschbecken mit einer Tube Reisewaschmittel. Hatte ich zwar zuvor noch nicht gemacht, aber das ging recht gut. Bei der Wärme sollten die Sachen bis morgen wohl schnell getrocknet sein.

Später hatte ich noch Besuch von einem Tausendfüßler und einer Mini-Krabbe. Allen eine Gute Nacht gewünscht und nach den täglichen Stichpunkten ab ins Bett. Morgen ist dann der Plan mit zwei Rollern ein paar Tempel zu besuchen, die Gegend zu erkunden und ein Boot für die Überfahrt zu buchen.